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Nyktophobia: What Lasts Forever (Review)
Artist: | Nyktophobia |
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Album: | What Lasts Forever |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Melodic Death Metal |
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Label: | Eigenveröffentlichung | |
Spieldauer: | 33:02 | |
Erschienen: | 24.07.2020 | |
Website: | [Link] |
Eines ist gewiss: Alben von NYKTOPHOBIA sind ein Blickfang, und zwar was für einer! Bereits vor zwei Jahren fand ich lobende Worte für das Kunstwerk, das "Fate Of Atlantis" schmückte, und auch das neue Album ziert ein stimmungsvolles Gemälde, das in all seinen Details erst ab LP-Format angemessen zur Geltung kommt. Ob das deutsche Death-Metal-Quintett mit dieser meisterhaften Komposition des russischen Künstlers Artem Demura mithalten kann?
Das Intro "Once" lässt mit atmosphärischen, wehmütigen Klängen zunächst noch nicht erahnen, welch epische Wucht NYKTOPHOBIA auf "What Lasts Forever" entfesseln, doch bereits "Echoes Of The Past" fasziniert mit Tempowechseln zwischen Hochgeschwindigkeit und gedrosseltem Midtempo bei steter Heaviness und mit feinen Melodien. Dieses Strickmuster - variabel, druckvoll bis rauschhaft und wie aus einem Guss - ist der Band offenbar ins Blut übergegangen, und somit tönt das dritte Album der Truppe aus Datteln fast wie ein vergessenes Vermächtnis der goldenen Göteborg-Ära, das erst jetzt aufgetaucht ist und nach heutigen Maßstäben produziert wurde.
Es ist schwer vorstellbar, dass ein nach vorne treibender Song wie "Yearning From An Uncharted Grave" auf einschlägigen Festivals nicht freudig abgefeiert wird, denn NYKTOPHOBIA haben hörbar Hummeln im Hintern und setzen auf eingängige Riffs und erhabene Melodien, ohne jemals in Gefilde plumper Gefälligkeit abzudriften. Eine Verschnaufpause wird in der Mitte des Albums mit "Beyond The Horizon" gegönnt, bevor der Titelsong mit zwischendurch ziemlich gut verständlichen Death-Metal-Growls zu den deutschen Genre-Leadern Fragments of Unbecoming und Night in Gales aufschließt. Der atmosphärisch gediegene Ausklang "Moribund" besiegelt ein kurzes, intensives Album ohne Durchhänger.
Zudem bemerkenswert: Die Band bleibt ihrer Linie treu und veröffentlicht "What Lasts Forever" erneut ziemlich unabhängig von Tomasz‘ Label Apostasy Records, auch wenn das bei der lieben Konkurrenz oft anders vermerkt wird (und Tomasz immerhin seine Infrastruktur für NYKTOPHOBIA nutzt). Die Geradlinigkeit der Musik spiegelt sich auch in diesem bermerkenswert bodenständigen Vorgehen, das eingefleischte Fans hoffentlich mit dem Erwerb der auf 100 Stück limitierten Holzbox-Variante honorieren.
FAZIT: Freunde des Melodic Death Metals kommen mit "What Lasts Forever" voll auf ihre Kosten, und es dürfte nur eine Frage der Zeit und von Konzerten sein, bis der Bandname an Bekanntheit auch außerhalb des Genres zulegt. Zumindest wäre es für den Metal schön, wenn NYKTOPHOBIA noch ein bisschen "forever last-et".
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Once
- Echoes of the Past
- Nightwanderer
- The Appearance of the Seven Suns
- Yearning from an Uncharted Grave
- Beyond the Horizon
- What Lasts Forever
- The Invocation of Erra
- Moribund
- Bass - Ben Bays
- Gesang - Tomasz Wisniewski
- Gitarre - Michael Tybußek, Phillip Reuter
- Schlagzeug - Christian Timmer
- Fate Of Atlantis (2018) - 11/15 Punkten
- What Lasts Forever (2020) - 12/15 Punkten